Ultraschall Med 1995; 16(6): 269-274
DOI: 10.1055/s-2007-1003217
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Geräte- und transducerunabhängige 3D-Sonographie im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich*

System-Independent Sonography in Maxillofacial SurgeryR. Sader1 , H.-F. Zeilhofer1 , H. Deppe1 , H.-H. Horch1 , B. Nuber2 , B. Hornung2
  • 1Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Hans-Henning Horch)
  • 2Viewpoint Bildverarbeitungs GmbH, Gilching
* Nach einem vortrag auf dem 18 Dreiländertreffen Ultraschalldiagnostik 94 Basel, 26-29 Oktober 1994
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Publication History

1995

1995

Publication Date:
07 March 2008 (online)

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Zusammenfassung

Studienziel Durch Einsatz eines neuen 3D-Ultraschallsy-stems sollten die bisherigen technischen Nachteile von 3D-Workstations (lange Rechenzeit für die Bildgenerierung, eingeschränkte Verwendbarkeit aufgrund limitierter 3D-Transducer) reduziert werden. Hierdurch sollte eine Verwendung in der täglichen klinischen Routine ermöglicht werden.

Methode Es wurde eine Ultraschall-3D-Workstation eingesetzt, basierend auf einer Pentium-PC-Plattform, die zur räumlichen Rekonstruktion konventioneller 2D-B-Scan-Ultraschallbildsequenzen ein magnetoelektronisches Positionsmeßsystem verwendet. In einem Zeitraum von 5 Monaten wurden mit diesem System pathologische Prozesse im Mund-Kiefer Gesichtsbereich visualisiert.

Ergebnisse Bei der Darstellung pathologischer Strukturen ließ sich eine deutlich bessere Beurteilbarkeit topographischanatomischer räumlicher Zusammenhänge, speziell bei der Beurteilung von Lymphknoten und Speichelsteinen, erzielen.

Schlußfolgerung Die vorgestellte Methode der geräte- und transducerunabhängigen 3D-Sonographie aus herkömmlichen B-Scan-Ultraschallbildern bietet erstmals die Möglichkeit aufgrund der schnellen Generierung eines 3D-Bildes einen Einsatz in der klinischen Routine. Erste klinische Ergebnisse im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich weisen auf eine deutlich höhere diagnostische Aussagekraft des gewonnenen Bildmaterials hin, allerdings ist die Bildqualität weiter verbesserungswürdig. Die Möglichkeit halbautomatischer exakter Volumetrierung erscheint vor allem in der Verlaufsbeobachtung von Lymphknotenveränderungen sinnvoll. Die Integrierung von farbcodierten duplexsonographischen Bilddaten wird die diagnostische Aussagekraft noch weiter steigern können.

Abstract

Aim The use of a new 3D ultrasound system should reduce the drawbacks of former 3D workstations (long image generation time, limited use due to the need for special 3D transducers), so that it is now applicable in daily clinical routine.

Method An ultrasound 3D workstation was used based on a pentium PC platform, employing a magnetoelectronic position detection system for spatial reconstruction of conventinal 2D B-scan image sequences.

Results Better assessment of topographico-anatomical spatial relationships was achieved when presenting pathological findings, especially in assessing lymph nodes and salivary stones. Pathological processes in the maxillofacial area occurring during a period of five months were visualised.

Conclusion The method of 3D reconstruction of standard two-dimensional electronic scans, as presented here, is the first method of its kind enabling applicability in daily clinical routine thanks to rapid imaging. The images can be produced with any ultrasound unit or transducer. First clinical results in maxillofacial surgery clearly show improved diagnostic possibilities although there still room for an improvement of the image quality. The possibility of semi-automatic exact volumetry appears meaningful especially in the investigation of lymph nodes. Integration of colour duplex sonography will further enhance the diagnostic value of this method.